Erlebnisministerium

Viktor Bodó wird Ende Juni 2007 seine Neuproduktion Erlebnis-Ministerium im gesamten HAU 1 (Hebbel am Ufer) inszenieren. Der junge Regisseur spielte zunächst bei Árpád Schilling im Krétakör Theater und fiel vor allem in dessen Baal-Inszenierung auf. Heute arbeitet Bodó als Regisseur am Katona József Theater in Budapest.

Die Produktion ist eine Kombination aus Workshop und eigenständigem Programm, in der sich die Schauspieler über die Form einer ortspezifischen Bespielung des HAU 1 in ihren unterschiedlichen Arbeitsweisen austauschen können. Bodó wird mit acht Schauspielern aus Budapest sowie acht Schauspielern aus Berlin arbeiten. Der Hinterhof, die Probenräume, sogar die Büros werden als Bühne für die spontanen Aktionen zwischen Schauspielern und Zuschauern genutzt. Inszeniert werden Banküberfälle sowie Hippie-VW-Busfahrten.

Zudem werden Bodós Stücke Rattled and Disappeared sowie Schock / Esztrád sokk am HAU gastieren. Rattled and Disappeared (nach Kafkas Prozeß) bricht mit bestimmten Traditionen der Kafka-Rezeption. Kafka wird oft als Autor gelesen, der den vereinzelten Menschen vor der übermächtigen Institution beschreibt. Joseph K. glaubt nach seiner Verhaftung an einen schlechten Scherz. Das nimmt Viktor Bodó wörtlich. Seine verrückten Richter leiden an Liebeswahn. Eva Behrendt in Theater heute: «Es ist eine in ihrem schamlosen Eklektizismus überwältigende Inszenierung.»

Das zweite Gastspiel Schock / Esztrád sokk spielt in einer Autowerkstatt. Die Bank hat der Familie das Haus weggenommen. Einer nach dem anderen landet im Gefängnis, die Mafia spielt mit, kommt hier allerdings aus der Ukraine... Viktor Bodó hat die Stückfassung selbst geschrieben. Ausgehend von der lokalen Situation spinnt er die Geschichte weiter.

Termine

10.–13. Mai 2007
Gastspiel Rattled & Disappeared
HAU, Berlin

17.–19. Juni 2007
Gastspiel Schock Esztrád sokk
HAU, Berlin

27.–29. Juni 2007
Aufführungen Erlebnis-Ministerium
HAU 1, Berlin