Morpholand

Die Morphomanen trifft man in unterschiedlichen Zusammenhängen: In der hermetischen Philosophie, die uns lehrt, «das Verborgene ans Tageslicht zu bringen und das Offensichtliche zu verbergen», oder in einer geisteswissenschaftlichen Lehre, die besagt, dass die in uns geborenen, ausgesprochenen oder unausgesprochenen Gedanken zum selbstständigen Leben erwachen, Gestalt annehmen, sich in den Lauf der Welt einfügen und zu wirken beginnen.

Die harmonischen, manchmal märchenhaften, grotesken, leidenschaftlichen, mit archetypischen Symbolen versehenen Erscheinungen der Morphomanen rufen die Erinnerungen an eine in goldener Zeit versunkene surreale Gesellschaft wach.

Um das Morpholand zum Leben zu erwecken, wurden zwei Orte mit besonderem Flair ausgewählt: das Schloss Bröllin in Deutschland, ein achthundert Jahre altes, denkmalgeschütztes Rittergut in Vorpommern, sowie das Fort Monostor im ungarischen Komárom, eine Zitadelle aus dem 19. Jahrhundert mit weiten Grünflächen, geschlossenen Fortgräben, langen Korridoren und gewölbten Räumen.

Der visuelle Ausgangspunkt für die künstlerische Umsetzung ist ein Kostüm, ein elastischer farbiger Stoff, einfach als Röhre oder individuell genäht, das an den jeweiligen Orten in der Landschaft inszeniert wird. Einer oder mehre- re Menschen schlüpfen hinein, es können auch Gegenstände mit einbezogen werden. Diese abstrakten Wesen – lebhafte Farbflecken in der Landschaft oder in unbewohnten Räumen – bilden das Volk der Morphomanen.

Morpholand wird vom Living Picture Co. unter der künstlerischen Leitung von Zsófia Bérczi in Zusammenarbeit mit Yumiko Yoshioka, Butohtänzerin und Choreographin, gemeinsam mit deutschen und ungarischen Künstlern in Form einer interaktiven Inszenierung realisiert. Die Besucher treffen beim Durchwandern des phanta- sievollen Landes auf seine Einwohner und werden in ihr Leben mit einbezogen.

Termine

12.–13. Mai 2007
Aufführung
Schloss Bröllin, Fahrenwalde

26.–30. Mai 2007
Aufführung
Fort Monostor, Komárom